7enDays

von Jörg Wezel (Kommentare: 0)

Sieben Tage am Fuße des Reußensteins und Wielandsteins

Kirche. Bei den „7en Days“ in Neidlingen und Lenningen wird Jugendlichen in der ersten Sommerferienwoche ein abwechslungsreiches Programm geboten. Den Initiatoren ist es wichtig, auch im ländlichen Raum Ferienprogramme anzubieten.

Neidlingen/Lenningen. Es hat sich herumgesprochen, dass ein Urlaub direkt vor der Haustüre im Oberlenninger Gemeindehaus keinesfalls langweilig ist: Die „7en Days“ des Evangelischen Jugendwerks Bezirk Kirchheim waren in Oberlenningen wieder im Handumdrehen ausgebucht. Da das seit 2015 angebotene verlässliche Ganztagsbetreuungsprogramm in Lenningen in den letzten Jahren immer ausgebucht war, entschieden sich die Initiatoren, dieses Angebot durch einen zweiten Standort in Neidlingen zu erweitern. Dieser Plan ging auf. Auch in Neidlingen war die Pfarrscheuer voll belegt. Wieder bestätigte sich die Annahme des Jugendwerksteam, dass die Kinder- und Jugendverbände in ihrer Freizeitarbeit nicht nur die klassischen Freizeiten für Kinder und Jugendliche im In- und Ausland im Blick haben müssen, sondern ebenso ein hoher Betreuungsbedarf vor Ort nicht nur für Kindern, sondern auch für Jugendliche gegeben ist. Wie die Nachfrage zeigt, ist auch für 12- bis 15-Jährige die Frage nach der Freizeitgestaltung im ländlichen Raum in den Ferien ein wichtiges Thema. Oft arbeiten beide Elternteile, Alleinerziehende sind in Betreuungsnot, oder die Jugendlichen selbst möchten eine Alternative in den Ferien zum Jugendzimmer und Smartphone. Genau das bieten die „7en Days“.

Kulinarisch rund um hervorragend versorgt wurde man bei den „7en Days“ auch. Gekocht wurde in diesem Jahr zentral in der Küche des Jugendwerks in Kirchheim. Von dort aus wurden beiden Standorte durch das vierköpfige ehrenamtliche Küchenteam mit einer warmen Mahlzeit pro Tag beliefert. In Lenningen und Neidlingen waren zudem noch weitere Küchenmitarbeitende tätig, die für das Frühstück und Abendessen sorgten. Täglich wurde für 84 Personen gekocht. 

24 pädagogische Mitarbeitende waren während der Freizeit für die 51 teilnehmenden Jugendlichen an beiden Standorten da. Zum Konzept der „7en Days“ gehört, dass nahezu zu jedem Programmangebot ein Alternativprogrammangebot geboten wird. Daher braucht es diese große Mitarbeitermannschaft. Zudem ist es ein wichtiges Merkmal evangelischer Freizeitarbeit, dass ein hoher Betreuungsschlüssel selbstverständlich ist. So kann individuell auf die Bedarfe der Jugendlichen eingegangen werden.

Bei dauerhaften hochsommerlichen Temperaturen während der „7en Days“ erschien dem Vorbereitungsteam der geplante Ausflug in den Steinbruch wenig attraktiv. Doch während nur wenige Jugendliche an den Gemeindehäusern Eis herstellten und gemütlich im Schatten Survivalbänder knüpften, zog es aber doch den Großteil in den Steinbruch. Auf dem Schieferstein nahezu „medium gegrillt“ kamen die Jugendlichen glücklich und mit einer wunderbaren Schieferpatina zurück zum Veranstaltungsort.

Während die einen zum Chillen und Planschen an den Aileswasensee fuhren, konnten sich andere beim Floßbauen an den Bürgerseen ausprobieren. Das Kanufahren auf der Lauter weckte bei vielen Begeisterung. Die Höhlentour durch die Gustav-Jakob-Höhle brachte etwas Abkühlung und erforderte viel Mut, andere zogen es da vor, am Stuttgarter Flughafen die Flugzeuge und die Reisenden zu beobachten.

Am Übernachtungsabend von Freitag auf Samstag trafen sich die Lenninger und Neidlinger Gruppe zum gemeinsamen Spieleabend „Clash of Farmers“. Hier mussten in verschiedenen Spielen sieben unterschiedliche Bauerngruppen gegeneinander antreten und  den Sieg für sich erringen. Tags darauf trafen sich die Gruppen erneut, diesmal zum Kräftemessen bei den Highlandgames.

Für die Abschlussgottesdienste in der evangelischen Kirche Oberlenningen und Neidlingen wurden nochmals alle Kräfte mobilisiert. Dieser Gottesdienst zum Abschluss der Freizeit fasste auch die inhaltliche Seite der „7en Days“ zusammen. In der „Message-Zeit“ der Freizeit wurde jeden Tag ein biblischer Gedanke zum Thema „The soundtrack of my life“ miteinander bedacht. Am Anfang der „Message- Zeit“ stand das Motto „Kinderlied“ in Verbindung mit Jesu Botschaft an die Kinder. Diese sind jederzeit bei Jesus willkommen und wir dürfen uns den Glaube schenken lassen, so wie ein Kind gerne beschenkt wird und ein Geschenk freudig annimmt. Die „Filmmusik“ transportiert toll Stimmungen unterschiedlichster Art – so wie unser Leben auch von unterschiedlichen Stimmungen geprägt ist. Die schönen und die traurigen Momente im Leben mit Gott zu teilen war Botschaft dieses Musikstils. Den Musikstil „HipHop“ konnten wir im Rahmen unseres Stuttgartausflugs erörtern. In der alten Heimat der „Fantastischen Vier“ passte dieses Genre natürlich gut. In der Stiftskirche konnte sich die „7en Days“ Gruppe versammeln. Bei den extremen Außentemperaturen war das eine wohltuende Abwechslung. Nach dem Gottesdienst wurde bei einem Mittagessen, zu dem die Teilnehmenden ihre Familien mitgebrachten, auf die „7en Days“ zurückgeblickt. JW

Zurück